Das schon gesehen?
Schauspieler Thorsten Grasshoff im Porträt
Ein Neuzugang bei "Anna und die Liebe" aus "Alles was zählt"
© Jörg Tilmes
30.04.2009
Es gibt Schauspieler mit fundierter Ausbildung, die seit Jahren im Fernsehen zu sehen sind, es aber dennoch nicht zum Star schaffen. Eine Ursachenforschung.
Im April 2009 meldete der Brancheninformationsdienst Quotenmeter.de, dass der aus der RTL-Soap "Alles was zählt" bekannte Schauspieler Thorsten Grasshoff bei SAT.1 eine Rolle bei "Anna und die Liebe" übernimmt. Anlaß, sich näher mit dem Künstler zu beschäftigen.
Der Schauspieler Thorsten Grasshoff im Porträt
Grasshoff wurde am 20. Dezember 1969 in Berlin geboren. Sein Schauspielstudium absolvierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Seit 2004 ist er mit der Berufskollegin Caroline Scholze verheiratet, mit der Grasshoff zwei Kinder hat. Seine Gattin brachte zudem eine Tochter mit in die Ehe. Die Familie lebt in Berlin.
Die frühen Jahre der Laufbahn des Schauspielers Thorsten Grasshoff
Sein Bildschirmdebüt feierte Thorsten Grasshoff 1996 in der Rolle des Richard in einer Episode der Serie "Die Flughafenklinik". Von dort aus gelang ihm der Sprung in die Erfolgsserie von Christian Pfannenschmidt beim ZDF, "Girlfriends", in der Grasshoff ebenfalls 1996 in sieben Folgen zu sehen war. In den Jahren 1997 bis 1999 stand Grasshoff vermehrt auf der Bühne des Nationaltheaters Mannheim: "Zerbombt", "Die Jungfrau von Orleans", "Drei Schwestern", "Das wilde Fest" und "Der Disney-Killer“ sowie "Nach dem Regen" waren auf dem Spielplan gelistet. Im Theater des Ostens Berlin gab Grasshoff im Jahr 2000 "Der Kirschgarten". Mit der von Konrad Sabrautzky inszenierten Romanze "Liebe und andere Lügen" kehrte Grasshoff 2000 auf den Bildschirm zurück.
Grasshoff spielte an der Seite der späteren Dschungelkönigin Ingrid van Bergen
In der von SAT.1 nach Motiven von Dieter Wedel produzierten Serie "Club der starken Frauen – Die rote Meile" wirkte Grasshoff 2001 in einer Episode mit. In der Komödie "Wie angelt man sich einen Müllmann?" von Regisseur Karsten Wichniarz spielte Grasshoff 2001 neben der späteren RTL-Dschungelkönigin Ingrid van Bergen und dem Filmpreisgewinner 2008, Frederick Lau. Im gleichen Jahr traf er bei den Dreharbeiten zu "Swimming Pool – Der Tod feiert mit" auf die Kolleginnen Kristin Miller und Elena Uhlig und gab im Ernst-Deutsch-Theater Hamburg "Wer hat Angst vor Virgina Woolf?".
Gastauftritte in "SK Kölsch", "Gelübde des Herzens", "Kunden und andere Katastrophen", "Echte Männer", "Aus Liebe zu Tom", dem Kinofilm "Motown" und zwei Folgen "Berlin, Berlin" folgten 2002 bis 2004. Das Auftreten im Stück "Ein Blick von der Brücke" auf der Tribühne Berlin war in 2003 in Grasshoffs Terminer notiert. Im Folgejahr führen die Dreharbeiten zu "Inga Lindström – Inselsommer" und "Rosamunde Pilcher – Segel der Liebe" Grasshoff nach Schweden und Südengland. Die Kollegin Ivonne Schönherr spielte die Titelrolle im Drama "Emilia" von Regisseur und Autor Henrik Pfeifer, in dem Grasshoff als Anwalt Appiani mitwirkte. Im Stück "Salon Dedé oder der Schuster der Liebe" stand er in der Künstlerkolonie Schütte & Raibach Potsdam auf der Bühne.
Für ein pralleres Bankkonto Grasshoffs sorgten die folgenden Gastauftritte
"Soko Wismar" (2005), "Hinter Gittern", "Hallo Robbie", "Soko Leipzig" und "Zwei Engel für Amor" (alle 2006). Regisseur Gero von Böhm arbeitete 2006 den Stoff "Karol Wojtyla – Geheimnisse eines Papstes" auf und betraute Thorsten Grasshoff mit der Rolle eines Arztes.
Im Jahr 2007 nahm Grasshoff dann die Rolle des Julian Herzog in der damals neuen RTL-Soap "Alles was zählt" an und verstarb dort kurz vor Vollendung der Hochzeit mit Filmpartnerin Tanja Szewzenko. Sein Ausstieg hatte wohl auch etwas mit der Nähe zur Familie zu tun, die eben durch die Dreharbeiten in Köln nicht gegeben war. Nach einem kurzen Auftritt in "In aller Freundschaft" trat Thorsten Grasshoff im Frühjahr die Rolle des Alexander Zeis in "Anna und die Liebe" an. Die Serie wird in Adlershof und damit in Berlin dicht bei der Familie gedreht.
Der Fachmann für die Betreuung von Schauspielern und Produktplatzierungen im Fernsehen, Günter Felbert, betrachtet Thorsten Grasshoff mit gemischten Gefühlen
Felbert, mit elf Jahren Berufserfahrung gesegnet und nach Grasshoff befragt: "Thorsten Grasshoff ist ein erfahrener, gut ausgebildeter Bühnen- und Fernsehschauspieler. Was mich an ihm stört, ist, dass er oftmals – und ganz besonders bei "Alles was zählt" – traurig und lustlos bei der Arbeit wirkte. Ich glaube, ihm anzusehen, dass er nicht immer Lust auf das hat, was er tut. Das habe ich schon bei "Unser Charly" gedacht und das irritiert mich. Und das sehen vielleicht auch andere. Womit möglicherweise zu erklären ist, dass er es bisher weder in einen bedeutenden Kinofilm noch in eine Hauptrolle im Abendprogramm des Fernsehens, einer Serie, geschafft hat."
Ob Felbert dies bei Anna und die Liebe anders empfindet und sich Thorsten Grasshoff voller Spielfreude gegenüber dem inzwischen überragend gut spielenden Hauptdarsteller dort behaupten kann, muß letztlich jeder Zuschauer selbst für sich entscheiden.
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Quelle:
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